Kenntnis über die auftretenden Lasten bei bestehenden Tragwerken ist entscheidend, um deren Sicherheit zu bestimmen oder Entscheidungen über Lebensdauerverlängerungen zu treffen. Dies erleichtert einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit unserer Infrastrukturen.
In einem Projekt für die SBB haben wir anhand von Radlast-Messungen die geschwindigkeitsabhängigen Lasten infolge von Lokomotiven modelliert. Bei den Messungen ist zu beachten, dass diese an den verschiedenen Messstellen nicht unabhängig sind. Die Berücksichtigung der Inter-Lokomotiven- und Inter-Messtellenvariabilität in den Daten bedarf eines besonderen Augenmerks in der Modellierung. Das Lastmodell einer Überfahrt muss ausserdem unter Verwendung von Extremwertstatistik in eine Verteilung der jährlichen Maxima überführt werden.
Diese Modellierung kann auf anderes Rollmaterial übertragen werden und Bahnbetreibern helfen, ihre Infrastrukturen noch besser zu verwalten. Im diesem Projekt wurden ausserdem Teilsicherheitsbeiwerte auf eine Zielzuverlässigkeit kalibriert. Diese können von Ingenieuren bei der Überprüfung bestehender Tragwerke direkt genutzt werden.